Sechs-Stunden-Lauf in brütender Hitze

Vom wolkenlosen Himmel knallende Sonne, mehr als 30 Grad im Schatten und als Erfrischung mit kühlenden Schwämmen bestückte Wassertonnen: So schildert Thomas Schiller, Abteilungsleiter Laufen beim MTV Kronberg, die Bedingungen, die ihn beim Bottroper Ultralauf-Festival Ende Juli erwarteten. Während der 55-Jährige gemeinsam mit 54 Athleten auf die Sechs-Stunden-Lauf-Strecke ging, kämpften 143 weitere Läufer um den Sieg in der 24-Stunden-Deutschen Meisterschaft zu ermitteln.

Der Wettkampf auf überwiegend flachen, befestigten und wenigstens zum Teil schattigen Parkwegen war vom Veranstalter mit zahlreichen Verpflegungsstellen zwar perfekt ausgestattet, verlangte dem erfahrenen Läufer Schiller wegen der brütenden Hitze aber einen großen körperlichen und mentalen Einsatz ab. „Trotz meiner bis dahin 92 absolvierten Marathons inklusive einiger längerer und weit mehr kürzerer Läufe kam ich mir klein und anfängermäßig vor“, gibt er unumwunden und ein wenig augenzwinkernd zu. Dazu trugen die T-Shirts der Berliner Mauerwegsläufer mit der Aufschrift „Niemand hat die Absicht 100 Meilen zu laufen!“ ebenso bei wie Gespräche vor dem Wettkampf, in denen über persönliche 100-Kilometer-Bestzeiten oder 500-Kilometer-Läufe gefachsimpelt wurde.

Sogar erfahrene Läufer mussten angesichts der Hitze schon kurz nach dem Start ihre angepeilten Kilometerziele nach unten korrigieren. Thomas Schiller war im Ziel zunächst enttäuscht über seine gelaufenen 60 Kilometer, aber umso überraschter, sich in der Ergebnisliste auf Gesamtplatz drei und als Sieger in der Altersklasse M55 wiederzufinden. Seine zufriedene Schlussfolgerung: „Ein idealer Vorbereitungslauf für eine noch längere Strecke in 2024!“

Thomas Schillers erfrischender Preis für sechs Stunden Quälerei in sengender Hitze: Ein Dreier-Pack Bier für seinen dritten Platz in der Gesamtwertung sowie ein zusätzliches Bier für den Sieg in der Altersklasse – natürlich mit den passenden Gläsern.

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