Vor der Kulisse Hamburgs wurden am vergangenen Wochenende über 4 Tage in verschieden Distanzen und Disziplinen die neuen Triathlon Weltmeister gesucht.
Neben dem üblichen Profifeld und den U23- Athleten der Triathlonszene, gab es auch für Alterklassenathleten aus aller Welt die Möglichkeit sich im Vorfeld auf einen der begehrten Plätze bei der WM zu bewerben.
So gelang es Michael Böhler und Volker Tirp in ihren Altersklassen einen Startplatz in den deutschen Nationalfarben zu bekommen. Bereits am Freitag wurde das Sprint Rennen über 750 Meter Schwimmen in der Binnenalster, 20 Km Radfahren mit Windschattenfreigabe über 2 Runden durch die Hamburger Innenstadt, den Landungsbrücken und St. Pauli und dem abschließenden 5 Km Lauf an Binnen- und Außenalster ausgetragen. Für Michael war es der erste internationale Wettkampf, während Volker schon an drei von der ITU (World Triathlon) ausgerichteten Meisterschaften teilgenommen hat.
Michael hatte sich selbst das Ziel einer Top 20 Platzierung in der AK 50-54 gesetzt. Angesichts der internationalen Top Besetzung des Rennens, sprang er um 12:05 Uhr deutlich nervöser als gewohnt, in die Binnenalster. Als bekanntermaßen guter Schwimmer, führte er die Verfolgergruppe an und kam bereits nach 10:26 Min. als 7. in die Wechselzone am Rathausplatz. Schnell bildete sich auf dem Rad eine gut zusammen arbeitende Gruppe, welche Michael am Ende sogar anführte, um im dunklen Tunnel kurz vor dem Wechsel vorne fahren zu können. So stieg er wiederum als 7. vom Rad, um die letzten 5 km an Binnen- und Außenalster in Angriff zu nehmen. Nach 1:06:07 h erreichte er am Hamburger Rathaus bei seiner ersten Weltmeisterschaft den 11. Platz.
Volker hatte im Vorfeld des Rennens noch Probleme mit der Achillessehne, was ihm die Laufvorbereitung erschwerte. Aufgrund der Temperaturmessung am Renntag wurde für das Schwimmen im 21,9 Grad warmen Wasser die Neo Freigabe erteilt. Volker entschied sich dennoch ohne Neo zu schwimmen, um sich nicht unnötig lange in der Wechselzone um- bzw. ausziehen zu müssen. Dank dieser Taktik konnte Volker in der wirklich enorm langen Wechselzone von ca.700m einige seiner Konkurrenten überholen. Beim abschließenden Lauf machte sich jedoch die Achillesehne wieder bemerkbar, sodass Tagesschau Moderator Thorsten Schröder zunächst jedoch unerkannt an Volker vorbei rannte. Im Ziel stellte Volker jedoch fest, dass er tatsächlich von einem deutschen „Promi“ überholt wurde. Volker erreichte bei seinem 3. internationalen Rennen in 1:12:25h den 25. Platz in der AK 55-59.
Herzlichen Glückwunsch an Michael und Volker zu diesem Erfolg!
Doch nicht nur Einzelstarter, sondern auch Teams konnten in Form des Mixed Relay um den Weltmeistertitel kämpfen. Elke und Michael Böhler waren gemeinsam mit zwei weiteren deutschen Starter*innen aus Bremen und Stuttgart im 4 er Team am Start. Die Staffel hatte sich zuvor über das Internet zusammengefunden. Beim Team Relay starten 4 Athleten in der Reihenfolge Mann-Frau-Mann-Frau, wobei jeder Athlet*in die Distanz von 300m Schwimmen, 5km Radfahren und 1,5km Laufen zurücklegen muss. Da außer Elke bereits alle im Einzelrennen gestartet waren, stand schnell fest, dass Elke als Schlussläuferin des Team Relay in den Genuss des sensationellen Zieleinlaufs kommen sollte. Michael übernahm den ersten Part, sodass er schon wieder erholt genug war, um Elke in ihrem Rennen vom Streckenrand aus, anzufeuern. Elke fuhr, die aufgrund von vielen Kurven und Wenden technisch anspruchsvolle Radstrecke, so schnell, dass sie sogar ihren Zeitmesschip dabei verlor und von nun an keine Zwischenzeiten mehr erhalten konnte. Nach 1:44:30h brachte sie die Staffel zwar ohne Chip, aber überglücklich ins Ziel, wo bereits die anderen 3 bereits auf sie warteten.
Weiterhin bot Hamburg am Wochenende ein olympisches Rennen, sowie eine Staffel auf der olympischen Distanz, welche Familie Sieburger in Angriff nahm. Aufgrund dessen, dass 4 Personen für 3 Disziplinen im Triathlon einer zu viel sind, musste Marlis Sieburger die olympische Distanz alleine meistern, während Imke, Verena und Ralf als Team „Die wilden Frösche“ die Disziplinen unter sich aufteilen konnten. Imke übernahm den Schwimmpart in der Binnenalster, Ralf den Part auf dem Rad durch die Hamburger Innenstadt und Verena vollendete die Staffel mit dem Lauf entlang der Alster. Angefeuert und motiviert von den zahlreichen Fans und Zuschauern an der Strecke, ging es allen wohl mehr um das Erlebnis als um Bestzeiten, dennoch konnte das Staffelteam trotz böigem Wind nahezu die gleiche Zielzeit wie im Jahr zuvor erreichen. Marlis brauchte etwas länger als ihre drei Familienmitglieder, musste aber auch alle Disziplinen alleine zurücklegen.
Das Fazit unserer Athleten fällt eindeutig aus: Die gesamten 4 Tage in Hamburg wurden geprägt von wahnsinnig toller Stimmung, vielen Zuschauern, perfekten Renn- und Rahmenbedingungen, guter Organisation und dem Erlebnis und der Erfahrung mit Triathleten von jedem Kontinent der Welt in Kontakt zu kommen. Besonders der Tausch der National T-Shirts am Ende der Veranstaltung brachte unseren Athleten viel Freude und ein ganz besonderes Andenken an die Weltmeisterschaft!